Zum Inhalt springen
Weinprobe

Die Qualitätsstufen des badischen Weins

Die Angaben auf dem Weinetikett sind im deutschen Weingesetz sehr detailliert beschrieben. So dürfen bestimmte Qualitätsangaben nur auf Weinetiketten erscheinen, wenn diese auch der gesetzliche Norm entsprechen.

Neben der Traubensorte spielt die Qualitätsstufe beim Wein eine ganz erhebliche Rolle bei der Beurteilung der Qualität und somit meist auch beim Preis:

Tafelwein

  • Deutscher Tafelwein darf nur in Deutschland aus deutschen Trauben   hergestellt werden.
  • Nur in Deutschland zugelassene Trauben sind erlaubt.
  • Mindestöchslegrade ca. 50° (6 % Alkohol).
  • Er muss aus den ausgewiesenen Gebieten für Tafelwein kommen.
  • Anreicherung (Chaptalisieren) von Zucker vor der Gärung ist erlaubt.
  • Verschnitt ist erlaubt.

Qualitätswein

  • Er darf nur aus den bestimmten Anbaugebieten für Qualitätswein kommen
  • Er muss aus empfohlenen oder zugelassenen Rebsorten der Art Vitis vinifera hergestellt sein
  • Er muss eine amtliche Prüfungsnummer (AP-Nr.) erhalten.
  • Dadurch muss er amtlich analysiert sein.
  • Innergebietlicher Verschnitt ist erlaubt.
  • Anreicherung mit Zucker ist erlaubt.
  • Öchslegrade in Baden ab 72° (sonst: 62°).

Qalitätswein
mit Prädikat

Kabinett

  • Er muss alle Bedingungen eines Q.b.A. erfüllen.
  • Er darf nur aus Trauben eines Bereichs stammen.
  • Die Anreicherung mit Zucker ist jedoch verboten.
  • Verschnitt ist nur innerbereichlich möglich.
  • Keine Abfüllung auf Flaschen vor dem 1. Januar des nächsten Jahres.
  • Öchslegrade in Baden ab 77°(sonst: 72°).

Qalitätswein
mit Prädikat

Spätlese

  • Darf erst ab 7. Tag nach Lesebeginn gelesen werden.
  • Die Lese muss im Kellerbuch eingetragen   sein.
  • Die Trauben müssen vollreif sein.
  • sonst wie Kabinett
  • Ochslegrade ab 95° in Baden (sonst: 76°)

Qalitätswein
mit Prädikat

Auslese

  • wie Spätlese
  • Jedoch alle Trauben müssen gesund sein.
  • Aussortierung der kranken und unreifen Trauben.
  • Öchslegrade ab 105 in Baden (sonst: 83°)

Qalitätswein
mit Prädikat

Beerenauslese

  • wie Auslese
  • Jedoch nur überreife oder edelfaule Trauben
  • Botrytis Cinerea = Edelfaulpilz
  • Öchslegrade ab 128° in Baden (sonst: 110°)

Qalitätswein
mit Prädikat

Trockenbeerenauslese

  • eigentlich die höchste Prädikatsstufe.
  • wie Beerenauslese
  • Die Beeren müssen rosinenartig eingeschrumpft sein.
  • Öchslegrade ab 150°.

Qalitätswein
mit Prädikat

Eiswein

  • Eiswein ist eine Rarität.
  • Die Trauben dürfen erst bei -7°C
    gelesen und gekeltert werden.
  • Öchslegrade ab 125°.

Classic und Selection

Alternativ zu der Qualitätspyramide verwenden immer mehr Betriebe die Bezeichnungen wie Classic und Selection.

Selections-Weine müssen u. a. folgende Kriterien erfüllen:

  • ausschließliche Herkunft aus Einzellagen
  • ausgewählte hochwertige Rebsorten
  • Hektarertrag von max. 60 hl/ha
  • Mindestmostgewichte i. d. R. ab 90° Oechsle
  • bereits in den Weinbergen beginnende transparente Qualitätssicherungs- und
  • Kontrollmaßnahmen
  • hohe Anforderungen an die Sensorik.

 

Etikettangaben für Qualitätsweine

Obligatorische Angaben müssen im gleichen Sichtbereich angebracht sein (auch auf Rückenetikett)

  • Abfüller, Importeur
  • Amtliche Prüfnummer
  • Geografische Herkunft
  • Loskennzeichnung
  • Nennvolumen
  • Qualitätsstufe
  • Vorhandener Alkohol in %vol
  • Weinart

Fakultative Angaben dürfen meist auf dem gleichen Etikett wie die obligatorischen Angaben sein, aber auch auf einem Rückenetikett oder einem Anhänger:

  • Name des Produzenten
  • Gemeinde, Staat oder eine engere geographische Bezeichnung
  • Jahrgang
  • Marke
  • eine oder zwei Rebsorten
  • Näheres über Weingut bzw. Betrieb oder Abfüller (Erzeugerabfüllung Weinhändler Winzer etc)
  • Geschmacksangabe
  • Restzuckergehalt
  • Auszeichnungen, Prämierungen
  • Weinart, Herkunftstypenwein o.ä.
  • EG-Verpackungszeichen “e” Empfehlungen an den Verbraucher (religiös gesundheitsbezogen verwendungsbezogen)
  • Hinweise und Informationen
    Kurze Angaben zur Geschichte des Weins und den Lagenbedingungen
    Längere Angaben, auch zu den Weinbaubedingungen, nur deutlich getrennt von den obligatorischen Angaben, z.B. auf Anhänger
  • Kennziffern des Betriebs
  • Behältnis-Nummer

Klassifizierung beim VDP

VDP Weine
Quelle: www.VDP.de

Der Verband Deutscher Prädikats- und Qualitätsweingüter e. V. (VDP) ist eine Vereinigung von ca. 200 Weingütern in Deutschland, der sich für verbindliche Qualitätsstandards und – seit 1990 – auch für die ökologische Bewirtschaftung der Weingüter seiner Mitglieder einsetzt. Markenzeichen der VDP Mitglieder ist der VDP-Adler. Die Mitglieder des VDP verwenden eine eigene VDP.Klassifizierung mit der Sie Ihrem Streben nach Qualität die Wertigkeit der besten Lagen Deutschlands festlegen wollen.

Zu diesen Qualitätsstandards gehören insbesondere:

  • Umweltschonende Bewirtschaftung der Weinberge
  • Anbau von 80 % gebietstypischen Rebsorten, die durch die VDP Regionalverbände
    definiert werden
  • Reduzierter Erträge von 75 hl/ha (mit zunehmender Reduktion bei steigender
    Klassifikationsstufe)
  • überdurchschnittlich hohe Mostgewichte
  • Handlese, ist vorgeschrieben für VDP.ERSTE LAGE und VDP.GROSSE LAGE und für Weine der Prädikatsstufe Auslese bis Eiswein
  • Verzicht auf Großlagenbezeichnungen

Der VDP gliedert seine Weine in Pyramidenform wobei die VDP.GROSSE LAGE die Spitze der Pyramide darstellt:

VDP.GROSSE LAGE® zeichnet die hochwertigsten deutschen Weinberge aus. Die Lagen sind parzellengenau abgegrenzt. Hier reifen die besten Weine mit expressivem Lagencharakter und besonderem Reifepotenzial. Sie sind mit regional eng festgelegten und zum jeweiligen Weinberg passenden Rebsorten bepflanzt.

VDP.ERSTE LAGE® kennzeichnet erstklassige Lagen mit eigenständigem Charakter, in denen optimale Wachstumsbedingungen herrschen und nachweislich über lange Zeit Weine mit nachhaltig hoher Qualität erzeugt wurden. Sie sind mit regional festgelegten Rebsorten bepflanzt.

Die VDP.ORTSWEINE sind Botschafter ihrer Gemeinde. Sie entstammen hochwertigen, charaktervollen und traditionellen Weinbergen innerhalb einer Ortsgemarkung. Neben hochwertigen Weinbergslagen sind regionale Rebsorten und beschränkte Erträge Grundvoraussetzung für diesen Weintyp.

Die VDP.GUTSWEINE sind der gute Einstieg in die herkunftsgeprägte Qualitätshierarchie der Prädikatsweingüter. Die Weine stammen aus gutseigenen Lagen und entsprechen den strengen VDP Qualitätsstandards.

Print Friendly, PDF & Email
Consent Management Platform von Real Cookie Banner